Seit dem Schuljahr 16/17 gilt in Baden Württemberg der neue Bildungsplan für die 5. und 6. Klassen. Dies bringt viele Veränderungen mit sich und die Realschule muss sich entwickeln zur "Neuen Realschule". Eine verstärkte Heterogenität innerhalb der Klassen macht es zwingend notwendig sich über neue Lernformen Gedanken zu machen. Schüler sollen dazu bewegt werden selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Die Tulla Realschule hat sich hier zu einer offenen Lernform in einem Lernbüro mit der Unterstützung durch einen Lerncoach und dem Team-Teaching entschlossen.
Die Schüler der 5. und 6. Klassen arbeiten in festgelegten Stunden im so genannten "Lernbüro", das heißt sie bekommen hierfür jede Woche einen Aufgabenpool aus Mathematik, Englisch und Deutsch, den sie innerhalb einer Woche in mehreren Stunden des Lernbüros selbstständig erledigen. Dabei entscheiden die Schüler selbst, welche Aufgaben sie wann bearbeiten und teilen sich auch ihre Zeit selbständig ein. Lösungen zur Lernzielkontrolle liegen für die Schüler bereit, so dass sie lernen, ihre Arbeit selbst einschätzen und verbessern zu können. Der Schüler kann zudem eine Rückmeldung zum individuell gefühlten Schwierigkeitsgrad angeben. Unterstützung bekommen die Schüler bei Bedarf von den Lehrern, die dann auch die erledigten und selbständig kontrollierten Aufgaben auf dem Lernbüro-Bogen abzeichnen. Ziel ist es, dass die Schüler sich darin üben, eigenständig zu arbeiten, Aufgaben selbst zu kontrollieren, sich die Bearbeitungszeit über einen längeren Zeitraum selbständig einzuteilen.
Im Zeitraum des Lernbüros werden zudem einzelne Schüler zu Einzel- oder Gruppengesprächen mit einem Lerncoach gerufen. Dabei werden intensive Gespräche über das Lernverhalten, mögliche Schwierigkeiten im Schulalltag oder z.B. das Miteinander innerhalb der Klasse geführt.
=> siehe Lerncoaching
In Klassenstufe 5 und 6 führen wir unser bewährtes Lerncoaching weiter. Ein Kollege, der in der Klasse unterrichtet, führt mit dem Kind ein Gespräch, in dem es ein individualisiertes Feedback zu seinem Verhalten und der Arbeitshaltung im Schulalltag bekommt und bei Problemen die Möglichkeit hat, mit dem Coach nach einer Lösung zu suchen. Dabei sollen unter anderem Lernprozesse sichtbar gemacht werden. Schüler und Coach vereinbaren in diesen Gesprächen bei Bedarf auch gemeinsam individuelle Ziele für den Schüler, die dem Kind dabei helfen sollen, sich auf bestimmte Punkte im Schulalltag verstärkt zu konzentrieren und daran zu arbeiten. Bei den Zielvereinbarungen wird mit Ihrem Kind kleinschrittig vorgegangen, um Motivation für größere Ziele zu schaffen. Die Ziele kommen oft von dem Schüler selbst und werden dann mit Hilfe des Lehrers ausformuliert. Nicht selten sind die Schüler stolz, wenn sie Ihre Ziele ganz oder zumindest teilweise erreicht haben. Bei einem weiteren Coachingtermin mit dem Schüler werden diese Ziele dann überprüft und entweder angepasst oder neue festgelegt. In der Regel erhalten Sie als Eltern zum Halbjahr eine Rückmeldung zu diesen Gesprächen.